Sei wie ein Kind
Lass‘ dich entzücken, von der Liebe finden
Sei wie das Kind und lass‘ dich nicht binden
An das was deine Seele gefangen hält
Du bist das Licht, du rettest die Welt
Wenn wir den Funken gemeinsam entzünden
In unseren Herzen den Frieden finden
Wenn wir uns mit Mut entgegen geh’n
Den Schatten verwandeln, das Licht im andern seh’n
Wenn wir uns den Sternen entgegen strecken
Und singend und tanzend die Liebe wecken
Genussvoll und sinn-voll die Seele berühren
Uns in Wellen und Wogen zur Quelle führen
So lass dich entzücken, von der Liebe finden
Sei wie das Kind, das die Ganzheit findet…
(aus „Seelengeflüster“ von Kirsten Anouk Feierabend-Lichtner)
Das Foto entstand an einem kalten, sonnigen Spaziergang am vergangenen Wochenende im Hunsrück.
Besuch in meiner Heimat und bei meiner Familie dort.
Es waren bezaubernde Tage mit schönen Begegnungen, guten Gesprächen, leckerem Essen und Klang in der Rotundare.
Dieses Seminarhaus auf den Höhen des Mittelrheines ist so ein besonderer Ort, es lohnt sich, dort mal bei einer Veranstaltung dabei zu sein!
Dieses runde Haus erinnert in seiner Architektur an ein Schneckenhaus und ist tatsächlich daran angelehnt und extra für Klänge gebaut worden!
(Eine Möglichkeit für einen Klang-Besuch dort wäre die Puja-Nacht in den Karfreitag im nächsten Jahr)
An dem Wochenende nun bekam ich ein Buch geschenkt und als ich es ausgepackt hatte und in der Hand hielt – so wertig und schön gestaltet – hatte ich, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, eine Vorahnung…
Kennst du das, dass du ein Buch zu lesen beginnst und schon nach wenigen Zeilen eintauchst und Teil dieser Geschichte wirst?
Es gibt Bücher, da passiert mir das. Dann tauche ich voll ein und vergesse die Welt um mich herum. Ich werde wie ein Teil der Geschichte, ein Beobachter und Miterleber.
Meist ist die Geschichte dann so schön oder spannend oder berührend oder alles auf einmal, dass ich das Buch nicht weglegen kann. Das ist mitten im Alltag ein bisschen unpraktisch – denn es führt dazu, dass ich bis Mitternacht lese und nur widerwillig das Licht ausmache. Der wohlwollende Verstand („du brauchst Schlaf“ – „morgen wirst du müde sein“ – „mach mal jetzt die richtige Arbeit“…) ist sehr erfinderisch und versucht permanent, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Bisweilen dringt es durch – vor allem das Thema Schlaf, denn das merke ich morgens als erstes. Alles andere hole ich auf 😉
Und dann am nächsten Tag, je nach dem, was anliegt, schwupps – sitze ich wieder auf dem Sessel oder Sofa und lese weiter. Und tauche wieder ein in die Geschichte und vergesse alles drumherum.
Es ist merkwürdig. In diesen Momenten fühlt sich das Buch mit seinen Protagonisten und seiner Handlung so echt an und das gewohnte „echte“ Leben wie eine Geschichte. Irgendwie weit weg und unwirklich.
Früher hat mir das manchmal Angst gemacht – es ist schon ein echt merkwürdiges und befremdliches Gefühl.
Da dieses Buch nicht allzu dick und gut zu lesen war, brauchte ich nach dem Sonntagabend nur noch eine Nachtschicht und einen halben Nachmittag und war gerettet! Die „normale Welt“ hatte mich wieder.
Und dann wechselt es wieder zurück, das Buch wird zur erlebten Geschichte und der Alltag zum normalen Sein.
(Dieses Buch, von dem ich hier schreibe heißt übrigens „Der Buchspazierer“ von Carsten Henn)
Und da frage ich mich doch – geht es nur mir so? Und wie kann es sein, dass mein Leben sich unter bestimmten Umständen anfühlt, wie ein Traum?
Eben zum Beispiel bei dieser Sorte guter Bücher – aber auch manchmal im Urlaub oder wenn ich an bestimmten Orten bin oder besondere Dinge tue.
Und wenn ich in diesen Momenten weiterdenke, dann wird es philosophisch in mir und ziemlich abgefahren in meinen Gedanken und in mir. Es heißt „wir sind geistige Wesen“. Wir haben diesen Körper und unseren Verstand, um hier auf der Welt zu sein. Aber eigentlich kommen wir als Seele von ganz woanders her.
Nur Mein Verstand versteht das nicht – kann er auch gar nicht, denn er ist ja von dieser Welt. Ebenso das Ego, das mich so gerne hierbehalten möchte, das so vieles besser zu wissen glaubt und mir das ziemlich eindrücklich erklären kann.
Die andere, die Seelenwelt, ist für mich ein inneres Gefühl, das ich nicht in Worte fassen kann. Noch nicht, aber ich fühle sie. Und bin gespannt, was ich in diesen Welten noch entdecken werde.
In diesem Zusammenhang hat das Gedicht von Anouk oben einen ganz besonderen Reiz für mich.
Wie ist das für dich? Kennst du diese „Anderswelten“ auch? Wann tauchst du dort ein? Und wie fühlt es sich für dich an?
Wieder auf den Boden der vermeintlichen Tatsachen.
Dies ist der letzte Blog in diesem Jahr. Ich hatte und habe viel Freude beim Schreiben und Zusammenstellen und sage danke für die Rückmeldungen dazu, die ich immer wieder bekomme!