Dieser Tage hat mich das Thema „Transzendenz“ beschäftigt. In der Vorbereitung für das Abschluss-Wochenende der Meditationslehrer-Ausbildung, an dem es im Wesentlichen um eben dieses Thema geht, bin ich also etwas tiefer eingetaucht. Es gibt so viele verschiedene Bedeutungen und Interpretationen, aus Religion und Philosophie jeweils mit verschiedenen Ansätzen und jede Religion und jeder Philosoph wieder ganz individuell.
Womöglich gibt es gar nicht die richtige Erklärung. Wie soll man auch etwas in Worte fassen, das gar nicht wirklich (an-)fassbar ist, sondern mehr im Bereich des persönlichen Erlebens zu finden ist?
Übersetzt bedeutet Transzendenz „übersteigen“ oder „hinüber schreiten“ und in der Transzendenz haben wir „den Bereich der vorfindbaren und erfahrbaren Wirklichkeit überschritten“. Und damit wird es schon schwer mit Worten zu sagen, was man sich schon kaum vorstellen kann. Im religiösen Verständnis wird vor allem Gott als allmächtiges und transzendentes Wesen angesehen, das sowohl den Menschen als auch alles Weltliche und Vergängliche übersteigt.
Der Begriff steht allgemein für das grundsätzlich Nicht-Erfahrbare. Nicht-Erfahrbar bedeutet ganz einfach, dass ich es nicht mit meinen körperlichen Sinnen oder meinem Geist/Verstand wahrnehmen kann. Auch kann man es nicht in den Kategorien von Zeit, Raum oder Stofflichkeit beschreiben. Es ist also nicht gegenständlich und wird oft für das „Göttliche“ oder „Unbegreifliche“ verwendet.
Und gleichzeitig gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, inwiefern Transzendentes mit Erfahrung im Zusammenhang steht. Was sind Erfahrungen und wie machen wir Erfahrungen? Nur über die körperlichen Sinne? Was ist also z.B. mit Visionen oder außersinnliche Wahrnehmungen?
Sehr theoretisch und abstrakt.
Wie könnte das praktischer und handlicher werden?
Ein Versuch einer Annäherung war für mich (und damit bin ich ab hier in meinen ganz eigenen und individuellen Gedanken – kein Anspruch auf korrekte oder umfassende Beschreibung – und überhaupt, was ist schon richtig…)
In einem Zustand der Transzendenz bin ich womöglich …
– losgelöst von alltäglichen Problemen und Schwierigkeiten,
– außerhalb meiner Muster, Verstrickungen, Ego und Verstand.
– im Gefühl, Teil eines Größeren zu sein, einen Sinn im Großen und Ganzen zu sehen
(Schöpferkraft, Gott, Urkraft, Quantenfeld der Möglichkeiten, etc.),
– verbunden mit meinem ganzen Wesen, hier und gleichzeitig losgelöst,
– in Verbindung zu etwas anderem, größerem spürend, in Geborgenheit
(Unterbewusstsein? Andere Dimension? Intuition?)
– in einer großen Weite, ohne Angst
– voll in der Liebe zu allem
– in einem Gefühl/ Zustand, wenn ich Intuition spüre, Ideen, Impulse wahrnehme, die nicht aus meinem Verstand und nicht aus meiner direkten Erfahrung stammen,
– verbunden mit meiner inneren Stimme
Und tatsächlich gibt es diese wertvollen Momente immer wieder ganz bewusst zu erleben, z.B. im Spiel in einer GongPuja-Nacht, manchmal in der Natur, in der Stille, beim Mantrasingen oder Meditieren, …
Immer dann, wenn ich auf eine Weise „abtauche“ und gleichzeitig in meiner Präsenz da bin. Sowohl, als auch, „oben wie unten“,
Vielleicht wenn ich in Verbindung mit meinem Urklang schwinge? Das Bild gefällt mir sehr gut.
Wie geht es dir? Was ist Transzendenz für dich?
Kennst du diese Momente? Wann ergeht es dir frei und losgelöst?